Die Normenreihe EN 9100 wurde überarbeitet und ist international für das Qualitätsmanagement in der Luft- und Raumfahrtindustrie maßgebend. Die Änderungen betreffen die komplette Normenreihe. Hierzu zählt die EN 9100 für Organisationen der Luft- und Raumfahrt, die EN 9110 für Wartungsbetriebe und -organisationen sowie die EN 9120 für Händler und Distributoren.

Die Übergangsfrist zur Zertifikatsumstellung endet zum 15.09.2018. Bis dahin müssen Unternehmen und Zulieferer Ihr Managementsystem auf die neue Version umgestellt und eine erfolgreiche Zertifizierung abgeschlossen haben. Die International Aerospace Quality Group (IAQG) hat festgelegt, dass ab dem 15.06.2017 alle Audits auf Basis der EN 9100:2016 Reihe durchgeführt werden müssen. Regelungen zu diesen sogenannten „Transition-Audits“ werden im Dokument Supplemental Rule (SR) 003 dargelegt und auf der IAQG Homepage veröffentlicht.

Die Erfordernis zur Überarbeitung der EN 9100:2016 resultiert aus der im letzten Jahr veröffentlichten ISO 9001:2015. Die Struktur und die geänderten Anforderungen der ISO 9001:2015 sind wesentlicher Bestandteil der EN 9100. Weiterhin wurde die EN 9100:2016 an die hierüber hinausgehenden Anforderungen der Luft- und Raumfahrtbranche angepasst. Die Themen Risikomanagement, Produktsicherheit und ein stärkeres Einbinden externer Parteien werden intensiver betrachtet als bisher. Analog der ISO 9001:2015 wird auch kein Qualitätshandbuch gefordert. Die Unternehmen erhalten mehr Flexibilität im Umgang und Erstellung ihrer Dokumentation. Das Unternehmen ist verantwortlich dokumentierte Informationen bereitzuhalten, welche die für den Ablauf und die Steuerung ihrer Prozesse erforderlich sind.